Unsere Pick-Up Kabine…
Die plötzliche Reisezwangspause durch die Coronapandemie gab uns unverhofft Zeit nochmals über unsere zukünftigen Reisepläne nachzudenken, wenn dann Reisen irgendwann wieder möglich sind.
Die intensivere Beschäftigung mit dem nicht allzu weit entfernten Ruhestand (oder besser Unruhestand), sowie ein durch die Reisestornierungen in 2020 unverhoffter Geldsegen mischte die Karten komplett neu. Das Thema Reisen mit eigenem Fahrzeug war plötzlich so Aktuell wie nie zuvor.
Das wir ein „kompaktes“ Fahrzeug wollten, war ja schon vorher klar. Doch noch andere Kriterien waren für uns wichtig. Nachfolgend ein Auszug aus der Liste von Anforderungen:
- 6 Meter Länge
- Stehhöhe 2 Meter
- Längsschläfer min. 2 Meter
- Nasszelle mit Trockentoilette und Dusche
- Allradantrieb
- Offroad tauglich (Light)
- Containertauglich
- problemlos verschiffbar (Roll On/Off)
- für min. 5 Tage völlig autark
- 3,5t (wegen Maut, Nationalparkgebühren etc.)
- …
Den letzten Schubs haben wir dann durch unsere Nachbarn bekommen. Wir hatten uns vorher schon häufig über Pick-Up Kabinen unterhalten und wir wussten, dass sie auf der Suche nach einer Kabine waren. Eines Tages stand dort eine Tischer-Kabine im Vorgarten.
Die natürlich sofort erforderliche „Besichtigung“, endlich einmal ohne Messetrubel und ohne Verkäuferdruck, überzeugte uns von dieser Art Fahrzeug. Danke nochmals an die beiden …
Nach einer umfangreichen Recherche im Internet und unzähligen Telefonaten (Messebesuche waren ja gerade nicht möglich) haben wir für uns eine Liste erarbeitet, welche uns bei der Auswahl der Kabine helfen sollte (s. o.). Neben Gewicht, Fahrzeugkompatibilität, Ausstattungsmerkmalen wie z. B. Trockentoilette, Solaranlage, Lithiumbatterie, Druckwasseranlage, Fußbodenheizung u.v.m. stellte neben meiner Körpergröße der Wunsch des „Längsschlafens“ das größte Problem dar. Wir wollten uns die nächtlichen Klettertouren, um z. B. aufs WC zu kommen einfach nicht nochmal antun. Das konnten wir bereits in der Vergangenheit nur schwer aushalten. Dieses Kriterium reduzierte die Anzahl der möglichen Kabinen sehr deutlich.
Zu guter Letzt haben wir uns für die Thokie-Kabine (Thomas Kiene) entschieden. Hier überzeugte uns nicht nur die exzellenten Schreinerarbeiten, das stimmige Gesamtkonzept, sondern auch das angenehme Miteinander bei der Beratung und Auswahl der „Extras“. Hier wurde beraten, nicht nur einfach verkauft.
Im Nachhinein kann ich sagen, dass es „angenehm“ weiterging. Bei jedem noch so kleinen Problem (auch wenn ich einfach nur zu „Blöd“ war) waren Herr Kiene und sein Team jederzeit mit Rat und Tat erreichbar. Hier wird über Kundenservice nicht gesprochen, sondern er wird einfach gelebt …
Als Fahrzeug haben wir uns für einen neuen Toyota Hilux ExtraCab entschieden. Dieses Fahrzeug kennen wir von vielen unserer Reisen. Egal ob in Afrika, Australien, Asien oder Nord- und Südamerika, überall findet man den Hilux. Nicht umsonst hat er den Beinahmen „Buschtaxi“ und überzeugt überall mit Robustheit und einer hohen weltweiten Ersatzteilverfügbarkeit, wenn es mal erforderlich sein sollte.
Hurra, es ist endlich soweit…
Nachdem sich die Auslieferung unseres Toyota Hilux von September 2021 auf Ende Februar 2022 verschoben hat, tut sich nun endlich etwas. Die Thokie-Kabine wartete schon seit Mitte November auf Ihren fahrbaren Untersatz …
Am 28.02.2022 konnten wir endlich den Hilux vom Händler holen. Diesen brachten wir dann noch am gleichen Tag zu Thokie nach Schwäbisch Hall um den Umbau auf 3,5t mit Federung, Reifen, Felgen, Unterbodenschutz, Laderaumbeschichtung, Zurrpunkten etc. durchführen zu lassen.
Anhand des einige Tage vorab verfügbaren COC-Dokuments konnten die für das Fahrzeug passenden Teile schon bestellt werden. Glücklicherweise stellte sich die „angekündigte Lieferzeit“ für die Federung von 6-12 Wochen als stark übertrieben heraus. Nach 14 Tagen war alles da …
Am 30.03.2022 war der große Tag … wir sollten unser Fahrzeug komplett mit der Kabine abholen… Die Tage vorher hatte ich schon aus Vorfreude und der daraus resultierenden „Schlaflosigkeit“ das Erklärvideo vom Thomas Kiene mehrfach angesehen und fast auswendig gelernt.
Doch es sollte nicht ganz so einfach werden…
Kurz bevor wir um 10:00 Uhr das Haus verlassen wollten, um nach Schwäbisch Hall zu fahren, rief Herr Kiene an, um uns mitzuteilen, dass der TÜV die Reifen/Felgen Konfiguration für dieses Fahrzeug nicht anerkennt und das daher dafür keine Zulassung/Eintragung erfolgen kann. Wir dachten, uns trifft der Schlag… das Wochenende war schon mit unserem „TokTokkie“ für Testfahrten zur Verwandtschaft und zu Freunden verplant.
Das Problem lag wohl dahingehend, dass wir aufgrund der Lieferverzögerung des Hilux, dass absolut brandneue Modell 2022 bekommen haben, für das es aktuell noch keine Zulassung für unsere Felgen gab. Herr Kiene sicherte uns zu, alles in seiner Macht Stehende zu tun, um dies noch vor dem Wochenende zu klären.
Was blieb uns anderes übrig, als zu warten… unsere bisher euphorische Stimmung stützte plötzlich in ungeahnte Tiefen. Das durfte doch einfach nicht wahr sein, Frustration und Enttäuschung machte sich bei uns breit und zog uns mächtig runter.
Gegen 16:00 kam dann der erlösende Anruf, alles wäre geklärt, der TÜV hat seinen Segen gegeben und wir könnten das Auto Morgen am 31.03.2022 abholen. Herr Kiene hat es tatsächlich geschafft, den Felgenhersteller dazu zu bringen, ein neues Gutachten beim TÜV des Herstellers erstellen zu lassen und dieses zum TÜV nach Schwäbisch Hall zu senden, sodass dort die Zulassung und Eintragung erfolgen konnte. Das ging mit knapp 6 Stunden nun wirklich flott…
Der Stein der uns vom Herzen gefallen ist, löste ein mittleres Erbeben aus … nur noch einmal schlafen und wir konnten unseren „TokTokkie“ holen …
